Burgstraße München

In einem Verwaltungsgebäude in München, direkt neben dem berühmten Marienplatz, übernahmen wir den Einbau eines behindertengerechten Personenaufzugs in einem verglasten Stahlgerüst, zur barrierefreien Erschließung des Gebäudes. Dabei war das Projekt in vielen Aspekten besonders.

Gebaut wurde ein außenliegender Aufzug, mit allem, was dazu gehört. Da das Bestandsgebäude in vollem Bürobetrieb war, mussten wir die tägliche Nutzung berücksichtigen. Das Objekt hatte bereits eine Aufzugsanlage, welche jedoch für die Gebäudeauslastung unzureichend war. Aus diesem Grund wurde unser neuer Aufzug an die Eckfassade im geschlossenen Innenhof des Gebäudekomplexes angebracht.

Eine weitere Besonderheit des Projekts lag unter anderen in dem außenliegenden Stahlgerüst, in das ein maschinenraumloser Seilaufzug installiert wurde. Die engen Begebenheiten vor Ort sowie der geschlossene Innenhof des Gebäudes stellten für den Einhub und die Anlieferung eine große Herausforderung dar, die wir aber mit Bravour meisterten. Gearbeitet wurde mit einem Kran und schweren Geräten, was wiederum eine Vollsperrung einer wichtigen Straße in der Innenstadt erforderte. Um den Verkehr am Tag nicht zu beeinträchtigen, erfolgte der Einhub des Stahlgerüsts schließlich in einer geplanten Nachtaktion.

Montage

Von der Planung zur Montage, TÜV-Abnahme und Servicebetreuung nach Bauabschluss ist dieses Projekt ein Leistungspaket aus einer Hand. Dabei erfüllt die hochmoderne Aufzugsanlage alle Erwartungen, die man an einen neuen Aufzug stellt. Mit großzügigen Maßen von 1,10 Metern Breite und 2,10 Metern Tiefe bietet sie ausreichend Platz und durch die effiziente Ausstattung höchsten Standard im Bereich der Barrierefreiheit. Doch nicht nur das Design zeichnet diesen Aufzug aus.

Das Stahlgerüst ist vom Gebäude abgesetzt und voll verglast, sodass eine vollständig transparente Anlage entstanden ist. Gearbeitet wurde mit einer Isolierverglasung, die wärmegedämmt ist, genauso wie die Paneele, das Dach und die Eckstiele. Ein besonderes Highlight ist das integrierte RWA-System (Aufzugsschachtentrauchung) mit einer gesteuerten Lichtkuppel im oberen Bereich, welche sich automatisch öffnet, wenn Rauch im Schacht erkannt wird. Zudem sorgt ein Thermokontakt dafür, dass der Aufzug auch bei warmem Wetter gut belüftet wird.

Unter dem Aufzug befindet sich eine Tiefgarage, was zu einer reduzierten Unterfahrt beim Aufzug führt und eine intensive Abstimmung mit der Fachplanung sowie technischen Ersatzmaßnahmen am Aufzug mit sich brachte. Durch eine freihängende Betonwanne konnte mit einer reduzierte Schachtgrubentiefe von 600 mm gearbeitet werden.

Die neue Aufzugsanlage verfügt über moderne Technologien, die für höchste Sicherheit und Effizienz sorgen. Von intelligenten Steuerungssystemen bis hin zu Notfallvorrichtungen sind alle relevanten Funktionen integriert, um einen reibungslosen Betrieb zu gewährleisten.

Austattung

Im Zuge der Neuanlage im Verwaltungsgebäude München verbauten wir eine Kabine, die mit modernen, funktionalen und besonders barrierefreien Highlights besticht. Durch die Vollverglasung erzeugt die Kabine eine absolute Transparenz und mit dem eleganten Edelstahlhandlauf wirkt sie modern und stilvoll zugleich. Da wir großen Wert auf Qualität legen, ist jedes Edelstahlelement von unseren erfahrenen Schweißern sorgfältig per Hand gefertigt. So auch zwei Edelstahl-Rammschutzrohre am Fuße der Kabine. Die dreiseitig verglaste Kabine ist in gepulverten Glasrahmenfeldern eingefasst und bietet während der Fahrt eine beeindruckende Aussicht.

Für maximale Zugänglichkeit haben wir ein inverses Ruftableau verbaut, das den Bedürfnissen von Menschen mit Behinderungen gerecht wird. Innovativ und praktisch zugleich ist zudem integrierte Spiegelglas in der Rückwand der Kabine. So können Rollstuhlfahrer bequem rückwärts ausfahren. Für maximale Sicherheit haben wir einen Hörbehinderten Notruf (HBN) integriert. Ein spezielles Tableau am Aufzugschacht ermöglicht eine schnelle und effektive Kommunikation im Notfall. Die gesamte Kabine besteht aus Verbundsicherheitsglas (VSG), das höchste Sicherheitsstandards erfüllt und mit seiner Stabilität überzeugt.

Die Türen der Kabine wurden nach Aufmaß gefertigt und die sichtbaren Oberflächen eigenhändig lackiert. Unser Aufzug verfügt auch über eine optische Überwachung der Türen, um die Sicherheit von Kindern zu gewährleisten. Dank Lasererkennung stoppen die Türen sofort, wenn ein Hindernis erkannt wird. Zusätzlich sind die Türen in unterschiedlichen RAL-Farben beklebt, um auch sehbehinderten Menschen den Zugang zu erleichtern. Eine weitere Besonderheit ist auch die Vorraumüberwachung mittels 3D-Lichtgitter, die die Türen bei visueller Erkennung selbst öffnet und schließt.

Die Installation dieses modernen Aufzugs mit allen erforderlichen Ausstattungsmerkmalen stellt eine bedeutende Verbesserung des Zugangs zu einem Gebäude in der historischen Altstadt dar und ist ein weiteres Beispiel dafür, dass ein barrierefreier Personenaufzug auch optisch ein Hingucker sein kann.

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